Foto: (c) Michaela Meier

11.05.2022
Dr. Mehring: „Wir haben schon mehr als genug Bürokratie“

Landespolitiker will Wahlfreiheit bei Brandschutzprüfern erhalten – Wertinger Ingenieurbüro Mayer gibt Ausschlag für Initiative

Christian Mayer vom gleichnamigen Ingenieurbüro im Herzen der Stadt Wertingen hat einen seltenen Beruf: Er gehört zu den etwa 50 zugelassenen Brandschutzprüfern im Freistaat, die im Auftrag von Bauherren die brandschutztechnische Begutachtung von Gebäuden vornehmen. Mayers Auftragslage ist hervorragend und die 2017 in der Zusamstadt gegründete Ingenieursgesellschaft wächst stetig. Doch nun droht in den Augen des erfolgreichen Gründers Ungemach, der insbesondere die Bauherren in Bayern treffen würde.

„Derzeit können Bauherren wählen, ob sie die Brandschutzbegutachtung von Behörden oder durch freie Ingenieurbüros wie uns durchführen lassen, die oft flexibler und schneller arbeiten können. Nun gibt es Bestrebungen, die Wahlfreiheit auszuhebeln und die Vergabe nur noch über die Behörden zu steuern. Das wäre ein gewaltiger Nachteil für die Bauenden“, befürchtet Mayer. Deshalb hat er den Landtagsabgeordneten Dr. Fabian Mehring, Parlamentarischer Geschäftsführer der FW-Regierungsfraktion im Münchner Landtag, zur Hilfe gerufen. Der erschien prompt zusammen mit Landratskandidat Markus Müller zum Ortstermin in Mayers Wertinger Ingenieurbüro.

Mehring: „Die Erfahrung zeigt, dass der Staat selten der bessere Unternehmer ist. Zudem haben wir bereits mehr als genug Bürokratie und die Bearbeitungszeit von Bauanträgen fällt aufgrund der Auslastung unserer Behörden oft elend lange aus. Ich halte es daher für einen Treppenwitz, weitere Bürokratie zu schaffen, indem man noch mehr Kompetenzen aus dem freien Markt nimmt und den staatlichen Behörden zuweist“, so der Parlamentarier. Stattdessen könnte sich Mehring etwa ein System analog zum Wirken von Notaren vorstellen, die zwar im staatlichen Auftrag agieren, jedoch unmittelbar von ihrer Mandantschaft kontaktiert werden. Umso entschlossener sagte Dr. Mehring in Wertingen zu, Mayer zu unterstützen und hierfür persönlich bei Bayerns Bauminister Bernreiter zu werben.