Foto: (c) Michaela Meier

26.10.2022
Klimawende: FREIE WÄHLER setzen auf „Innovation statt Deindustrialisierung“

Umweltminister Thorsten Glauber zu Gast im Industriepark Gersthofen

Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (FREIE WÄHLER) ist am Dienstag der Einladung des Landtagsabgeordneten Dr. Fabian Mehring in die Region gefolgt. Gemeinsam besuchten der Minister, der Parlamentarische Geschäftsführer und Gersthofens Bürgermeister Michael Wörle den MVV-Industriepark in Gersthofen. Dort wurden die drei FREIE WÄHLER-Politiker von den MVV-Geschäftsführern Dr. Markus Partik und Holger Amberg sowie Dr. Rainer Fell, Global Head of Innovation der Clariant Plastics & Coatings GmbH und Dr. Andree Henze, dem Werkleiter der CABB GmbH empfangen.  

Im Mittelpunkt des eineinhalbstündigen Austauschs zwischen Politik und Industriepark-Vertretern stand neben der aktuellen Energiekrise die Frage, wie die industrielle Produktion im Freistaat Bayern CO2-frei werden und in Einklang mit den Klimazielen gebracht werden kann. Im Zuge dessen präsentierten die Entscheider aus der regionalen Wirtschaft dem Umweltminister zahlreiche Erfolgsprojekte, die in Gersthofen bereits umgesetzt oder für die nähere Zukunft in Planung sind.

So skizzierten Amberg und Partik nicht nur ihr krisenbedingt verschobenes Projekt, im Industriepark den Klärschlamm schwäbischer Kommunen in Energie umzuwandeln oder ihr Engagement im Bereich der thermischen Abfallbehandlung. Darüber hinaus erläuterten die beiden Geschäftsführer dem Staatsminister auch, wie ihr Unternehmen bis 2040 „klimaneutral“ werden soll und baten das Kabinettsmitglied um politische Unterstützung bei neuen Projekten wie zum Beispiel der Gewinnung von Phosphor aus der Klärschlamm-Asche.

Dr. Rainer Fell konnte berichten, wie es seinem Unternehmen gelungen ist, bei seiner Produktion statt Rohmontanwachs aus fossiler Braunkohle umweltfreundliche Reiskleie einzusetzen. Dr. Andree Henze machte für die CABB als einem der größten Unternehmen im Industriepark deutlich, wie sehr die Umweltbilanz aller Industrieunternehmen von der verlässlichen Verfügbarkeit von „grünem Strom“ zu bezahlbaren Preisen abhängt. Für große Begeisterung bei Minister Glauber sorgte die Vision von Gersthofens Bürgermeister Wörle, der sich vorstellen kann, in Zusammenarbeit mit der örtlichen Industrie ein Pilotprojekt zu realisieren, bei dem industriell erzeugter Wasserstoff einen Teil Gersthofens über das im städtischen Besitz befindliche Erdgasnetz autark mit Energie versorgt.

„Die Innovationskraft der Unternehmen im Industriepark ist beeindruckend und der enge Schulterschluss mit der Stadt Gersthofen genau der richtige Weg, um die Vielzahl an guten Ideen aus den Köpfen in die Realität zu bringen“, befand Umweltminister Glauber sichtlich beeindruckt. Für Initiator Fabian Mehring kommt in diesem Engagement die richtige Herangehensweise im Hinblick auf den Klimawandel zum Ausdruck. Mehring: „Auf dem Wege von Verzicht und Verboten wird die Klimawende nicht gelingen, ohne unser Land zu Deindustrialisieren und unseren Wohlstand zu riskieren. Stattdessen müssen wir auf Innovation und High-Tech setzen, um grüne Zukunftsmärkte zu erobern. Der jüngste Mega-Erfolg von Quantron zeigt eindrucksvoll, dass unsere Region dafür die besten Voraussetzungen hat“, ist sich Mehring sicher.  

Begeistert zeigte sich Staatsminister Glauber schließlich von der Information, dass sich im Industriepark derzeit mehr als 100 Azubis in Ausbildung befinden. „In Zeiten des grassierenden Fachkräftemangels bauen Sie damit gezielt an der Zukunft Ihrer Unternehmen und der gesamten Region“, lobte Glauber die Führungsspitze des Industrieparks.