25.02.2020
ShowaDenko: Dr. Mehring kämpft für Zukunft des Meitinger Standorts

Heimatabgeordneter hat Wirtschaftsminister Aiwanger eingeschaltet

Der Parlamentarische Geschäftsführer der FW-Regierungsfraktion im Bayerischen Landtag, Dr. Fabian Mehring, will sich nicht mit einer ersatzlosen Schließung der Produktion von Showa Denko in Meitingen abfinden. „Die Graphitproduktion ist das industrielle Herz unserer Heimatregion. Wir brauchen das Werk und seine Mitarbeiter auch in Zukunft“, findet der Landespolitiker.

Deshalb hat Mehring zwischenzeitlich eine Reihe von Gesprächen mit den Spitzenverantwortlichen von Showa Denko, SGL und Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger geführt. Im Zuge dessen sieht der Heimatabgeordnete aus Meitingen drei Baustellen: „Einerseits geht es um die tarifvertraglichen Verpflichtungen des japanischen Unternehmens gegenüber seinen Mitarbeitern. Sie haben für die Sicherung ihrer Arbeitsplätze in den letzten Jahren unbezahlte Mehrarbeit geleistet. Der Grundsatz ,pacta sunt servanda‘ muss auch unter den Bedingungen einer globalen Weltwirtschaft gelten, sodass Showa Denko nun der Verantwortung gegenüber seiner Belegschaft gerecht werden muss“, so Mehring.

Jenseits dieser rechtlichen Fragen hält Mehring es für dringend angezeigt, die geplante Schließung von Showa Denko, die den Unternehmensteil vor wenigen Jahren von der SGL Carbon erworben haben, nicht isoliert zu betrachten: „Das Unternehmen ist Teil eines gewachsenen Industriestandortes mit rund 2000 Mitarbeitern und eng mit den Prozessen von SGL und Brembo verflochten. Wer glaubt man könnte bei Showa Denko das Licht ausmachen ohne die anderen Unternehmen am Standort zu tangieren irrt sich. Das muss allen verantwortlichen Entscheidern und der Politik bewusst sein.“

Umso entschlossener kämpft Mehring indes für eine Revision der Schließungsentscheidung und die Fortsetzung einer Produktion über das Jahresende hinaus. Neben potentiellen Investoren für einen Weiterbetrieb der Nippelproduktion denkt der FW-Politiker im Zuge dessen insbesondere an neue Produkte und Absatzmärkte: „Falls eine wirtschaftliche Produktion von Nippeln am Standort nicht mehr möglich ist, wird die jahrzehntelange Erfahrung der Mitarbeiter mit Hochtemperaturprozessen trotzdem gebraucht. Beispielsweise entstehen mit der Ausweitung der Elektromobilität aktuell gigantische Märkte für Batterien. Zu deren Produktion wird Graphit benötigt den unsere bayerischen Autoriesen derzeit aus Asien importieren müssen. Vielleicht kann man aus der Not ja eine Tugend machen und die aktuelle Krise zur Umrüstung des Werkes im Hinblick auf eine Zukunftsbranche nutzen, welche die Expertise der Meitinger Mitarbeiter dringend braucht“, so Mehring.

An einem solchen Szenario könnte Mehring zufolge auch der Freistaat Bayern ein volkswirtschaftliches Interesse haben, weshalb er den stellvertretenden Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger eingebunden habe: „Der fortschreitende Ausverkauf unserer Schlüsseltechnologien nach Asien ist besorgniserregend. Es gilt daher auch zu prüfen inwieweit die Politik über Fördermittel dazu beitragen kann, unsere Industriestandorte in strategisch relevanten Branchen wirtschaftlich konkurrenzfähig zu halten. In Zeiten der Elektromobilität ist die Graphitproduktion im Autoland Bayern ein wesentlicher Faktor, sodass auch europäische Fonds hierfür relevant sein können“, sagt Mehring. In den nächsten Wochen will er deshalb in Abstimmung mit den Entscheidern von Showa Denko und dem Wirtschaftsministerium denkbare Varianten einer staatlichen Unterstützung bei Investitionen in die Zukunftsfähigkeit des Werkes prüfen lassen. Weil das japanische Unternehmen das Werk bereits zum Jahresende schließen will, drückt Mehring dabei ordentlich auf die Tube: Bereits am 18. März wird Aiwanger persönlich nach Meitingen kommen.