Foto: (C) Wolfgang Prokoph

04.06.2020
Dr. Mehring: SGL wird Zukunftschancen nutzen

Parlamentarischer Geschäftsführer setzt Bemühungen um die Zukunft des Standortes fort

Nach dem Abflachen der Corona-pandemie schließt Heimatabgeordneter Dr. Fabian Mehring unmittelbar an seine Bemühungen um die Zukunft des Industriestandortes Meitingen an. Im Hintergrund steht die Entscheidung von Showa Denko, sich aus der Elektroden-Produktion am Lech zurückzuziehen. Unter dem Eindruck dieser Entscheidung hatte sich Mehring bereits vor der Pandemie um neue Perspektiven für die hiervon betroffenen Mitarbeiter und die zugehörige Infrastruktur bemüht. Nach mehreren Gesprächen mit den Geschäftsleitungen von SGL und Showa Denko sowie den Vertretern der Arbeitnehmerschaft und der IG Metall arrangierte der Parlamentarische Geschäftsführer der FW-Regierungsfraktion im Bayerischen Landtag sogar einen Vorort-Besuch des stellvertretenden Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger im Meitinger Werk, der aufgrund der Coronakrise verschoben werden musste. Nun nimmt Mehring den Gesprächsfaden wieder auf.

Hierzu traf sich der Landespolitiker mit Dr. Markus Partik, dem Standortleiter der SGL in Meitingen, sowie Betriebsratsvorsitzendem Markus Stettberger. Im Zuge dessen ließ er sich über den Stand der Verhandlungen zwischen den japanischen Carbonspezialisten Showa Denko und dem Meitinger Traditionsunternehmen SGL Bericht erstatten. Ferner hielt Mehring auch Rücksprache mit der örtlichen Werksleitung von Showa Denko, mit der sich Mehring insbesondere über die Zukunft der Mitarbeiter des Unternehmens austauschte.

„Die Entscheidung des Managements in Tokio, sich aus der Produktion in Meitingen zurückzuziehen, bedaure ich noch immer zutiefst. Dass sich hieran nichts geändert hat, obwohl wir zwischenzeitlich erhebliche politische Unterstützung in Aussicht stellen konnten, zeigt mir dass es den Japanern dabei nicht um die Rahmenbedingungen am Standort oder dessen Mitarbeiter geht, sondern vielmehr um eine strategische Entscheidung zur Marktbereinigung. Eine Fortsetzung der Elektrodenproduktion in Meitingen scheitert deshalb schon daran, dass Showa Denko sie weder selbst betreiben noch einem potenziellen Mitbewerber überlassen will“, zeigt sich Mehring enttäuscht. Positiv bewertet der Abgeordnete hingegen, dass Showa Denko den Standort wahrscheinlich nicht komplett verlassen will, sodass diverse Stabs- und Verwaltungsstellen erhalten bleiben könnten. Anders als zu Beginn, ist Mehring nun auch zufrieden mit dem Umgang den Konzerns mit seinen tarifvertraglichen Verpflichtungen. „Nach vielfältigen Interventionen hin hat man sich deutlich bewegt und ist der Belegschaft entgegengekommen, auch wenn dies angesichts eines Verlustes des eigenen Arbeitsplatzes freilich nur ein schwacher Trost bleiben kann“, so Mehring.

Vor allen Dingen freut sich der Abgeordnete aber über das konstruktive Verhalten der SGL-Leitung, die sich bereit erklärt einigen der freizusetzenden Mitarbeiter eine neue Arbeitsstelle anzubieten sowie die Auszubildenden von Showa Denko zu übernehmen und mit Hochdruck an Ideen für eine gute Zukunft für den Standort strickt. „Wenn ein unmissverständliches Versprechen zum Standort mit vielen guten Ideen auf bedeutsamen Zukunftsfeldern verknüpft wird, ist dies ein erfreuliches Signal für unsere ganze Region. Auf diesem richtigen Weg wird auch der Freistaat sein Scherflein zu einer positiven Gesamtentwicklung beitragen können“, zeigt Mehring sich zuversichtlich nach seinem Austausch mit der SGL-Führung.

Wie der Parlamentarische Geschäftsführer mitteilt, sei man vor diesem Hintergrund übereingekommen ein Nachholen des vereinbarten Besuches von Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger in den nächsten Monaten ins Auge zu fassen. „Die heutige SGL gehört zum industriellen Herz unserer gemeinsamen Heimat und hat über Jahrzehnte erheblich zu Wohlstand und Beschäftigung in der Region beigetragen. Weil es dem Unternehmen gelungen ist, Erträge aus dem Kerngeschäft immer wieder dafür einzusetzen, neue Geschäftsfelder in Zukunftsbranchen zu erschließen, wird dies auch in Zukunft so bleiben. Ein enger Draht zur Politik kann dabei nur nutzen“, verweist Mehring auf seinen ständigen Austausch mit der Standortleitung, der noch vor der politischen Sommerpause in die nächste Runde gehen soll.