Foto: (C) Wolfgang Prokoph

26.07.2022
Dr. Mehring will den Krähen an den Kragen

Nach Zwischenbericht des Umweltministeriums: Landtagsabgeordneter wirbt für Aufhebung des Schutzstatus

„Der aktuelle Schutzstatus von Saatkrähen ist ein Relikt aus einer anderen Zeit. Während die Saatkrähe einst vom Aussterben bedroht war, fühlt man sich auf manchen Feldern in Schwaben und Oberbayern zwischenzeitlich wie in Hitchcocks Film „Die Vögel““, befand Landtagsabgeordneter Dr. Fabian Mehring bereits im Jahr 2019 unter dem Eindruck der immer weitewachsenden Populationen in Schwaben und Oberbayern. Deshalb hat der Parlamentarische Geschäftsführer der FREIE WÄHLER-Regierungsfraktion im Bayerischen Landtag gemeinsam mit seinem Kollegen Johann Häusler ein Forschungsprojekt zum Management von Saatkrähen initiiert. Nun hat das Bayerische Umweltministerium den zweiten Zwischenbericht vorgelegt.

Dessen Ergebnisse sind in Mehrings Augen eindeutig: „Die einst getroffenen Schutzmaßnahmen waren erfolgreich und haben zwischenzeitlich zu einer unübersehbaren Überpopulation der Saatkrähe geführt, die zu gigantischen Schäden in der Landwirtschaft führt und die Lebensqualität der Menschen beeinträchtigt. Unseren Landwirten wird ihre Saat von den Feldern gepickt und mancher Stadtpark ist für Menschen kaum betretbar“, sagt Mehring.

Wie Mehring erläutert, wurden alleine in der Versuchsregion binnen einen Jahres Schäden in sechsstelliger Höhe festgestellt, was den Rückschluss auf eine gigantische Schadenssumme in ganz Bayern zulasse. Mehring: „Zeitgleich zeigt sich, dass die derzeit empfohlene Vergrämung von Kolonien nicht nur kostspielig ist, sondern lediglich zu einer zeitweisen und örtlichen Verlagerung des Problems beiträgt. Die von unserem Projekt erforschten ackerbaulichen Schutzmaßnahmen helfen die größte Not zu lindern, können das Problem immer weiterwachsender Bestände aber nicht lösen“, erklärt der Landespolitiker.

In Mehrings Augen führt deshalb kein Weg daran vorbei, endlich zu realisieren, was Bayern bereits im Frühjahr 2020 auf Bundesebene beantragt hat: „Berlin und Brüssel müssen den überkommenen Schutzstatus der Saatkrähe der Realität anpassen und eine jagdliche Bestandsregulierung ermöglichen. Die derzeitige Rechtslage ist aus der Zeit gefallen und lässt die Krähe andernfalls zur Plage für Mensch und Landwirtschaft werden“, so Mehring.