Foto: (c) FREIE WÄHLER-Landtagsfraktion

04.02.2022
Erinnerungsort Buttenwiesen: Jüdisches Ensemble begeistert in der Landeshauptstadt

Landtagsabgeordnete Dr. Mehring und Winter haben Spitzengespräch mit Regierungsbeauftragtem Dr. Spaenle initiiert

Die Idee, das einzigartige jüdische Ensemble in Buttenwiesen zu einem Erinnerungsort von überregionaler Bedeutung zu entwickeln, kommt weiter voran. Mit einer gemeinsamen Initiative im Bayerischen Landtag hatten die Landtagsabgeordneten Georg Winter (CSU), Dr. Fabian Mehring und Johann Häusler (beide Freie Wähler) zuletzt eine sechsstellige Förderung des Freistaats für das Projekt ermöglicht. Gemeinsam mit Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler zeichnete Mehring das Engagement von Buttenwiesens Bürgermeister Hans Kaltner (CSU) und Gemeindearchivar Dr. Johannes Mordstein im September mit der bayerischen Denkmalschutzmedaille aus. Ferner stellten die Landespolitiker Kontakt zur Akademie für Lehrerfortbildung in Dillingen her, die als Kooperationspartner für die Erinnerungsarbeit im Zusamtal gewonnen werden soll.

Auf Einladung von Mehring und Winter waren Bürgermeister Kaltner und Initiator Bernhard Hof nun zu Gast im Bayerischen Landtag. Dort präsentierten die Buttenwiesener ihre Ideen für das pädagogische Konzept der Einrichtung dem Beauftragten der Staatsregierung gegen Antisemitismus, Bayerns langjährigem Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle. Sowohl die baulichen Begebenheiten in Buttenwiesen als auch Hofs pädagogische Ideen blieben im Zuge dessen nicht ohne Wirkung auf den Spitzenpolitiker. Dr. Spaenle: „Das Engagement in Buttenwiesen zur Erinnerung und Hebung des jüdischen Erbes ist großartig. Geschichtsbewusstsein und -vermittlung durch Gemeinde und Ehrenamtliche weiterzuentwickeln und zu unterstütze, ist jede Bemühung wert.“

Stimmkreisabgeordneter Georg Winter nutzte die Gelegenheit, um auf die Einzigartigkeit des Ensembles im Landkreis Dillingen zu verweisen: „Die unmittelbare Nachbarschaft von Synagoge, jüdischem Friedhof und Mikwe ist ein echtes Juwel und beispiellos in ganz Bayern. Ebenso vorbildlich ist das Engagement der Gemeinde Buttenwiesen zur Pflege dieses wertvollen Kulturguts“, lobte Winter und warb für weitere Unterstützung des Freistaats.

In die gleiche Kerbe schlug der Meitinger FW-Politiker Dr. Fabian Mehring, Parlamentarischer Geschäftsführer der FW-Regierungsfraktion im Landtag: „Wir steuern auf Zeiten ohne Zeitzeugen zu, in denen niemand mehr aus erster Hand über die vielfältige Geschichte unserer Heimat berichten kann. Umso wichtiger ist es, Erinnerungsorte zu schaffen, die unsere Vergangenheit erlebbar machen. Im Herzen von Buttenwiesen plakativ zu zeigen, wie selbstverständlich jüdisches Leben bis zu den Schrecken des Nationalsozialismus in den Dörfern unserer Region war, ist daher eine großartige Idee die alle Unterstützung des Freistaats verdient“, findet Mehring.

Begeistert von soviel Rückenwind aus der Landespolitik zeigte sich Buttenwiesens Bürgermeister Hans Kaltner: „Wenn unsere Planungen im Bereich dieses einmaligen jüdischen Ensembles von unseren Abgeordneten weiterhin mit dieser ehrlichen Begeisterung unterstützt werden, kann im Herzen von Buttenwiesen etwas Großartiges entstehen. Etwas, das zum Verständnis und guten Miteinander der verschiedenen Kulturen einen nachhaltigen Beitrag leisten wird.“  

Bernhard Hof, der Beauftragte der Gemeinde Buttenwiesen für jüdisches Erbe und Erinnerungskultur, freut sich auf die nächsten Schritte auf dem Weg zu einer Bildungseinrichtung von überregionaler Strahlkraft. Er bedankt sich sehr herzlich für die politische Unterstützung von München nach Buttenwiesen, ohne den ein solch ambitioniertes Vorhaben nicht realisierbar wäre. "Das in dieser Form einmalige jüdische Ensemble bietet herausragende Möglichkeiten, zur Entdeckung der Geschichte jüdischen Lebens am authentischen Ort. Diesen Schatz für jedermann – Kinder, Jugendliche, Erwachsene – zugänglich zu machen und zu vermitteln, ist das Ziel des "Lernorts Buttenwiesen". Damit werden Bildungserlebnisse ermöglicht, die einen nachhaltigen Beitrag zur Prävention gegen Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit darstellen. Es freut mich sehr, dass sich unsere verantwortlichen Politiker dieses sehr aktuellen gesellschaftlichen Auftrags annehmen. Ihre Unterstützung der Weiterentwicklung unseres "Lernorts" ist ein Baustein davon."