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24.09.2022
FBG Augsburg-Nord feiert die Einweihung des neuen Bürogebäudes und ihr 50-jähriges Gründungsjubiläum

Über den sehr guten Besuch aus Politik, Wirtschaft und Forst, freuten sich in ihren  Festreden  der 1. Vorsitzende Anton Kraus und Geschäftsführer Hans-Jürgen Hofbaur.  Dieses Interesse  sei auch ein Beweis, dass die FBG Augsburg-Nord in den letzten Jahren vieles richtig gemacht habe. Kraus hob vor allem den Gründungsvorsitzenden Georg Dössinger hervor, der mit weiteren 24 Waldbesitzern  und  156 Hektar Waldfläche vor 50 Jahren  die Forstbetriebsgemeinschaft Augsburg-Nord in Gablingen gründete.  Dass dieser Schritt richtig war,  beweisen die heute 1.200 Mitglieder  die rund 7000 Hektar ihr Eigentum nennen.  Kraus warnte in diesem Zusammenhang die Politik und Naturschützer davor,  die Waldbe sitzer mit Vorschriften gesetzlich zu gängeln,  die einer Enteignung gleichkommen. Deshalb entschied sich die FBG Augsburg-Nord,  jetzt ein  eigenes Bürogebäude zu errichten,  in dem nicht nur Holz der Mitglieder vermarktet wird  sondern auch Schulungen und Lehrgänge für den zukünftigen Waldumbau wegen der Klimakrise veranstaltet werden.  Zusammen mit dem Amt für Ernährung. Landwirtschaft und Forsten Augsburg und der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft Schwaben,  werden die Waldbesitzer von den Förstern der FBG auf den klimatischen und gesellschaftlichen Wandel  vorbereitet.  Auch die Dienstleistungen der Gemeinschaft haben und werden sich weiter verändern, so  Geschäftsführer Hofbaur, denn wer hätte noch vor Jahren daran gedacht, dass eine FBG sich um die Energie kümmert. Heute werden  Hackschnitzel für Fernwärme genauso vermittelt, wie Brennholz für den privaten Verbraucher.

Wie Vorsitzender Anton Kraus  in seiner Ansprache bereits ansprach, ist er von  beiden Landtagsabgeordneten der Regierungspartei CSU enttäuscht, die im Einzugsgebiet der  FBG Nord ihren Stimmkreis haben. Beide sagten ihr Erscheinen  ab, obwohl  sie im Landtag auch Gesetze  verabschieden, die den Wald betreffen, aber dann vor Ort auf ihre Teilnahme verzichten.  Dafür konnte die FBG bei den Feierlichkeiten die Landtagsabgeordneten Dr. Fabian Mehring von den Freien Wählern und Maximilian Deisenhofer von Bündnis90/Grüne begrüßen. Der parlamentarische Geschäftsführer, Dr. Fabian Mehring stellte in seiner Rede fest, dass er zu dieser Veranstaltung geladen wurde, ohne die üblichen Steuergeschenke aus München mitzubringen. Es spricht für die Forstgemeinschaft, dass sie das gesamte Objekt mit eigenen Mitteln erstellte und nicht erst  nach einem Zuschuss Imitative ergriff.  Die Arbeit für den  Erhalt des Waldes ist Dienst an der Heimat, so Mehring.  Auch der Abgeordnete Deisenhofer  freute sich sehr, dass er  bei dieser Veranstaltung ein Grußwort sprechen dürfe. Das sei bei ähnlichen Feiern nicht immer der Fall. Dass die FBG es ernst mit dem Klimawandel  nehme, zeige allein schon die Tatsache, dass  die Gebäude klimaneutral gebaut wurden, nämlich aus Holz und mit Photovoltaik.

In Bayern gibt es rund 700.000 Waldbesitzer stellte Forstdirektor Axel Heiss vom AELF fest und die leisten einen großen Beitrag  für Natur und Erholung. Darum ist jeder Forstzusammenschluss als Erfolg zu werten.  Er wünsche sich, dass auch weiterhin ein reger und guter Austausch zwischen dem AELF und der  FBG stattfindet.  Für ein gutes Miteinander weiterhin warb der 1. Vorsitzende der forstwirtschaftlichen Vereinigung Schwaben, Josef Mack und Vorstand Hermann Scherer von der Raiffeisenbank Augsburger Land.

Für einen buchstäblich glänzenden Abschluss sorgte die im Juli gekrönte bayerische Waldkönigin Antonia Hegele. Sie hatte fast ein Heimspiel, denn die vom bayerischen Waldbesitzerverband gewählte Regentin,  wohnt  im benachbarten Altenmünster. In ihrem Grußwort spürten die Zuhörer, dass sie nicht nur regieren kann, sondern als einzige Forstwirtin mit Meisterprüfung in Bayern, ihr Handwerk versteht.  Das verstanden auch die Rothtaler Musikanten, die die Feier musikalisch umrahmten. (Johann Kohler)