Hoher Besuch “im Norden” - zumindest aus dem Blickwinkel eines Münchner Landespolitikers: Fabian Mehring, parlamentarischer Geschäftsführer der Freie Wähler Landtagsfraktion, war am Wochenende zu Gast in der Marktgemeinde Großostheim im Landkreis Aschaffenburg. Satte 353 km Entfernung, oder vier Stunden Fahrtzeit trennen den nordwestlichsten, an der Grenze zu Hessen gelegenen Landkreis Bayerns von der Landeshauptstadt: Grund genug für die Fraktionssprecherin der Freie Wähler Kreistagsfraktion Maili Wagner, ihren dynamischen Parteikollegen Fabian Mehring einzuladen und ihm die Menschen aus der Region vorzustellen.
Die Vorstellung lief allerdings auch vice versa: Beim Interview Mehrings durch die Kreisrätin höchstpersönlich. “Im Sonnenstuhl bin ich in jedem Fall noch nie interviewt worden”, gab Mehring augenzwinkernd zu verstehen, als er die Bühne betrat. Als er auf die Frage “Mit wem würdest Du gerne mal ein Tennismatch bestreiten?” seinen Gedanken für eine Partie mit Markus Söder freien Lauf ließ, hatte Mehring die Lacher klar auf seiner Seite. Das konnte er aber noch toppen: Nahezu unsterblich gemacht hat sich Fabian Mehring in dem Moment, als er Großostheim im Landkreis Aschaffenburg als den Ort bezeichnete, an dem man in seinem Leben mindestens einmal gewesen sein muss: “Hättet ihr mich gestern gefragt, wäre meine Antwort vermutlich eine andere gewesen - aber seit heute weiß ich: Dieser Ort ist, ganz klar, das Weinfest der Familie Höflich in Großostheim.”
Bei Maili Wagners Matinée kamen auf dem Gelände der beliebten “Wein am See”- Veranstaltung von Eventmanagerin Eva Höflich Unternehmer, Freie Wähler und Politikinteressierte aus der Region zum Austausch in sonniger Atmosphäre zusammen. “Gute Politik bildet das pure Leben ab - wir tauschen den Sitzungssaal gegen den See!” hatte die sympathische Kreispolitikerin auf ihrer Einladung angekündigt: Ob an den Stehtischen mit Seeblick oder entlang der Biergarnituren in Bühnennähe: Bei Secco, Häppchen und frisch gebrühten Kaffeekreationen stellte sich der entspannte Talk wie von Zauberhand ein.
“Ich nehme das, was draußen im Leben passiert, in den Sitzungssaal mit hinein - so, und nicht umgekehrt, soll es sein”, machte Maili Wagner in ihrer Begrüßungsrede deutlich. Beschlüsse, die im Kreistag gefasst würden, betreffen das Leben vor der eigenen Haustüre, erklärte die Kreisrätin, ob es sich um Radwege, Ausstattung an Schulen, Apps für den Nahverkehr, Wege zur Unabhängigkeit in der Energieversorgung oder so vieldiskutierte Themen wie das Biosphärenreservat im Spessart handelt. Allein deswegen müsse es stets den Dialog zwischen den Menschen in der Region und ihren gewählten Vertretern in politischen Ämtern geben. Nachdem das in den letzten beiden Jahren mangels Veranstaltungen kaum möglich war, hatte Maili Wagner beschlossen, bei der ersten Gelegenheit einmal rundum einzuladen. Sie berichtete über die kommunalpolitische Arbeit ihrer Fraktion im Kreistag und zeigte anhand von soliden Beispielen klar auf, wie Kreisräte dort wirken können. “Sinnvolle politische Entscheidungen für das Leben da draußen kann vor allem jemand treffen, der im Beruf, im Familienleben steht, jemand, der dieses Leben kennt und jeden Tag lebt. Deswegen mache ich das.”
Mit Spannung erwartet, lieferte Fabian Mehring im Anschluss in seiner Rede einen äußerst lebendigen Einblick in die Arbeit der Freie Wähler Landtagsfraktion in München. “Als kleinerer Koalitionspartner in der Regierung muss man akzeptieren, dass der andere die Mehrheit hat - aber wir Freie Wähler sind nicht der Steigbügelhalter, sondern vielmehr die Herzkammer der bayerischen Landesregierung. Von uns kommen die Impulse, die dem festgefahrenen Tanker CSU konstant Bewegung einhauchen und ihn vorwärts treiben.” Das Einlenken bei den Corona-Maßnahmen sei klar das Verdienst der Freien Wähler, so Mehring. Die vergangenen zwei Jahre in der Landespolitik bezeichnete Mehring als “nicht vergnügungssteuerpflichtig”, und sei entsprechend froh, jetzt nicht länger Einschränkungen und Verbote verabschieden zu müssen, sondern wieder etwas für die Menschen tun zu können. Die Nähe zur kommunalen Ebene mache die Politik der Freien Wähler aus, so Mehring. Genau wie die meisten seiner Freie Wähler-Kollegen in München ist Mehring auch als Landtagsabgeordneter weiterhin in seinen Ämtern als Kreisrat für den Landkreis Augsburg und Stadtrat in Meitingen tätig, und scheut sich nicht, sogar bis nach Aschaffenburg zu reisen, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und daraus Impulse für die Regierungsarbeit mitzunehmen.
Dazu hatte er bei der “Matinée am See” vielfach Gelegenheit: An der Veranstaltung mitgewirkt hatten auch Michael Meyer von der Edelbrennerei “Destilleum” und Daniel Gerber mit seinem Team von “Baumdienst Gerber”, die Mehring wertvolles Feedback über ihre Branchen mitgeben konnten. Eine besondere Bereicherung der Matinée von Maili Wagner waren die musikalische Begleitung des Events durch den lokal gut bekannten und beliebten Gitarristen Frank Keller, sowie die Hornbläser der Großostheimer Musikanten, die für die nötigen Heimatvibes am See sorgten. Dies dürfte nicht der letzte Besuch von Fabian Mehring im Landkreis Aschaffenburg gewesen sein!